Leitung, Innovation und Werteerziehung in italienischen Kitas
22. bis 25. April 2024
Anreise mit der Bahn ab München über Bologna nach ROM.
Abends Besuch der Delegation auf dem Petersplatz.
Vormittags Besuch in der Kindertagesstätte Scuola Maria Stern Nuovo im Norden von Rom. Mit dabei waren Angela Minerva (Schulleiterin), Chiara Priore (Bildungsreferat der Stadt Rom) und Paolo Maino (Dirigente Scolastico, Associazione Dirigenti Scolastici (DiSAL)) und Eleonora Leo.
An unserer ersten Station des Tages, der Scuola Maria Stern wurden wir sehr herzlich mit einem Welcome-Song in Empfang genommen und wir konnten am Alltag der Kinder teilnehmen (siehe Bilder unten). Kindergärten organisieren sich hier grundsätzlich selbst. Ein wichtiges Charakteristikum ist die Kombination aus Kindergarten und Grundschule, die Kontinuität schaffen und Übergänge erleichtern soll. Deshalb gibt es viele Gelegenheiten, bei denen kleinere Kinder (3 bis 6 Jahre) mit größeren Kindern (6 bis 9 Jahre) zusammen lernen. Thematisch spielen u.a. Kunst, Sprache, Bewegung und ein rhythmisierter Alltag eine große Rolle.
Zum Schulträger Istituto Comprensivo Uruguay gehören drei Kindergärten, drei Grundschulen und drei weiterführende Schulen, die sich jedoch nicht alle an einem Ort befinden. Insgesamt 2.500 Kinder und 250 Lehrer lernen hier.
Nachmittags Besuch in der Scuola Anne Frank
In diesen Kindergarten gehen zahlreiche Kinder mit Migrationshintergrund. Wert gelegt wird daher auf die Willkommenskultur und eine entspannte, kreative Atmosphäre. Zum Beispiel wird mit der Methode „Kamishibai Theater“ gearbeitet und täglichen Routinen, die Sicherheit geben sollen. Das „Geschichten erzählen, um sich sicher zu fühlen" konnte die Delegation aus Bayern in der Scuola Anne Frank miterleben. Kreativität - Umgang mit Farbe und malen - ist ein wichtiger Ansatz dafür, dass die Kinder, die teilweise die Sprache nicht verstehen, Selbstwirksamkeit erfahren können und um deren Fähigkeiten zu stärken.
Träger der Einrichtung: Istituto Comprensivo FIDENAE
Bericht Dr. Alexa Glawogger-Feucht
Vormittags stand von 8:45 Uhr bis 13 Uhr ein Besuch in der integrativen katholischen Einrichtung Scuola Paritaria Sant'Antonio auf dem Programm. Hier gibt es einen Kindergarten und eine Grundschule, Klosterschwestern und weitere Pädagoginnen sind in der Gruppenarbeit mit den Kindern mit viel Herzblut tätig. Von Leiterin Sr. Claudia und ihrem Team wurde die Delegation herzlich begrüßt und der Alltag in der Einrichtung gezeigt.
Zur täglichen Routine gehört es morgens zu beten, zu singen, zu tanzen und Rollenspiele zu machen. Eltern zahlen Gebühren – etwa 400 Euro pro Jahr - für „Spezialisten“, die für die Kinder beispielsweise Englisch, Musik, Rollenspiel und Physik kindgerecht aufbereiten und durchführen. Derzeit wird zu verschiedenen Liedern zum Thema „Frühling“ getanzt.
Anlässlich des 50. Geburtstags der Einrichtung beschäftigten sich die Kinder mit dem Namensgeber des Kindergartens und der Grundschule, dem Heiligen Antonio, und malten Bilder zum Leben des Heiligen. Ältere Kinder verfassten Texte und gestalteten Kollagen, die in einem Bildband veröffentlicht wurden. Derzeit läuft ein Projekt zum Thema „Frieden“ und dessen Bedeutung für jeden einzelnen. Dazu bauen die Kinder mit Lego - ein Junge verbindet Frieden z.B. mit dem „Blick auf das Meer“ (siehe Bild und Erläuterung unten), für ein Mädchen bedeuten ihre Freunde Frieden.
Ein Junge war sehr enttäuscht als er uns sah, denn am Vortrag wurde der Besuch der Delegation durch die Pädagoginnen angekündigt und er hatte sich sehr auf deutsche Kinder gefreut, leider kamen dann nur wir Erwachsenen.
Bericht: Dr. Alexa Glawogger-Feucht
Rückreise mit der Bahn von Rom über Bologna nach München